Die Tour nimmt langsam Fahrt auf, uns erwarteten in den vergangen Tagen tolle Konzerte und andere Highlights.
Für das Fischermanns Orchestra sind
unsere Street Sessions, die wir in jeder Stadt die wir besuchen durchführen, immer sehr wichtig.
Wie schon in St. Petersburg ist eine Band die auf einem Platz in Bogotá spielt
etwas aussergewöhnliches. Wir spielten am 1. August ein Konzert im Parque
Lourdes, Chapinero. Der Platz ist recht belebt, es gibt verschiedene
Marktstände die vor allem Kleider und Souvenirs verkaufen und, für uns
ungewohnt, eine Handvoll Schuhputzer, die für 3000 Pesos (umgerechnet ca. 1.50 CHF)
Schuhe putzen. Einige Bandmitglieder nutzen auch gleich die Gelegenheit, ihre
Schuhe auf Hochglanz putzen zu lassen. Wir spielten um 19.00 während gut einer
Stunde und noch bevor wir den ersten Ton gespielt hatten, versammelte sich ein
grosses Publikum um uns herum. Nach dem Konzert, das auch sehr gute Werbung für
unsere beiden Konzerte am Freitag und am Samstag war, erkundigten sich die Zuhörer
sehr interessiert nach unserer Band und unserer Musik. Diesen Kontakt mit den
Einheimischen schätzen wir in jedem Land das wir besuchen sehr. Nach dem
Konzert stand noch eine Session im Radiostudio UN Radio 98.5 FM für die Sendung
„Sonidos Nomadas“ an, zu welcher aus Platzgründen jedoch nur 5 Musiker gingen.
Im Vorfeld war uns gesagt worden, wir sollen ein Stück vorbereiten. Nach einem
strengen Tag erschraken die fünf Fischermannen und –frauen jedoch, als sie fünf
Stücke aufnehmen mussten, und dazu noch ausführliche Interviews geben sollten.
So dauerte es beinahe drei Stunden, bis die Sendung im Kasten war.
Streetsession in Bogotá
Nachdem sich Sebas am Freitag mit der Dirigentin der Banda
Sinfonica der Universität Javeriana getroffen hatte, haben wir uns gleich am
Samstag Nachmittag zu einer Probe mit ihnen getroffen um die beiden Stücke
„Islands“ von Phillip Z’Rotz und „Joricamba“ von Juan Sebastian Rozo zu proben.
Die Banda Sinfonica ist ein in Kolumbien weit verbreitetes Format von Musikgruppen,
welche einerseits mit verschiedenen Blasinstrumenten, andererseits der
musikalischen Tradition von Südamerika entsprechend mit einer vielfältigen
Percussion- und Rhythm Section ausgestattet ist. Mit dieser Band werden wir in
der dritten Woche unserer Tournee ein Konzert spielen, aber auch einen Tag im
Studio verbringen und die Stücke unserer beiden Komponisten aufnehmen.
Am Abend spielten wir im Programm des Nachtclubs „LatinoPower“ in Bogotá. Der Club feierte an diesem Wochenende seinen Geburtstag und
wir erwarteten ein grosses und tanzfreudiges Publikum. Nach einem langem
Soundcheck mit einem sehr guten Mischer spielten wir eines unserer längsten
Konzerte bisher. Während knapp 2.5 Stunden spielten wir für ein sehr
begeisterungsfreudiges Publikum. Vielen Musikern der Band kam jedoch das
Konzert viel weniger lang vor, was für ein eine gute Energie innerhalb der Band
und für ein gelungenes Konzert spricht. Als wir um ca. 3.00 morgens unser
Equipment im Bus verstaut hatten, stellten wir mit Erstaunen fest, dass hier
die Clubs früher schliessen, als in der Schweiz und die Party schon zu ende
war.
Das Bühnenbild mit Fischermanns-Fahne im Club Latino Power in Bogotá
Am Samstag stand das Konzert im „MatikMatik“ an. Der
Gegensatz zum Club von Freitag war sehr gross, im „MatikMatik“ trifft sich
nämlich die Improszene von Bogotá. So planten wir in unserem Set auch mehrere
Conductings ein. In diesem Club spielen auch weltweit bekannte Bands und
Musiker und wir waren sehr gespannt, wie unsere Musik beim Publikum ankommen
würde. Von Jazzclubs aus der Schweiz wissen wir, das selbst bei den besten
Bands oft ein nur spärlicher Zuschaueraufmarsch stattfindet, deshalb waren wir
sehr erfreut, dass wir das Konzert vor vollem Haus spielen durften! Von
Zuhörern, die unser Konzert auch schon am Freitag besucht hatten, hörten wir,
dass unser Konzert noch besser als am Vortag war. Auf jeden Fall verräumten die
Zuhörer die Stühle für die zweite Hälfte des Konzertes und sie tanzten
ausgelassen zu unserer Musik.
Heute stand der Transfer nach Medellín an. Medellín ist die
zweitgrösste Stadt des Landes und wir gelangten per Flugzeug dahin. Die Distanz
ist nicht sehr gross, der Flug dauerte nur gut 40 Minuten. Weil jedoch Medellín
1400m tiefer liegt als Bogotá sind wir hier praktisch in einer andern Klimazone.
Als erstes ist uns dies in den Temperaturen, aber auch in der Flora der Gegend
aufgefallen. Die Pflanzenwelt in Bogotá ähnelt derjenigen im Schweizer
Mittelland erstaunlich fest, weil es auf mehr als 2600m liegt. Hier in Medellín
wachsen jedoch überall Palmen, riesige Farne und es blühen exotische Blumen. In
Medellín wurden wir von Dominique, der Schwester von unserer Malerin Ani
Leidner erwartet, die hier schon seit einer Woche unsere Ankunft und unsere
Konzerte vorbereitet. Die beiden haben Verwandte hier in Medellín, deshalb
werden sie in der kommenden Woche unsere Tour anleiten und koordinieren. Wir
wohnen hier in einem Haus ca. 30 Minuten ausserhalb der Stadt, in einer Finca
im Grünen. Hier haben wir sehr viel Platz und auch einen Garten wo wir ab
morgen unsere täglichen Proben abhalten können. Wir sind sehr gespannt, welche
Erlebnisse und Abenteuer Medellín für uns bereithält, morgen Montag geht es
gleich los mit einer Conducting Session Probe mit Musikstudenten der UniverstätEAFIT.
Super, ich schaue jeden Tag ob es Neuigkeiten gibt.
AntwortenLöschenIch hoffe Ihr habt weitere tolle Erlebnisse und wènsche Euch alles Gute!
Wundervoll eure Berichte, einfach voll Wunder! Ich bin begeistert! Dem Blogschreiber sei vielmals gedankt! Ich wünsche euch weitere solch unvergessliche Momente und (und wenns dann halt soweit ist) eine problemlose Heimreise!
AntwortenLöschenRichtig spannend eure reise mitzuverfolgen dank den ausführlichen berichten! wir wünschen euch eine gute weiterfahrt, viele tolle begegnungen und eine gute stimmung!
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