Montag, 5. August 2013

Streetsession in Bogotá, Clubkonzerte und Transfer nach Medellín


Die Tour nimmt langsam Fahrt auf, uns erwarteten in den vergangen Tagen tolle Konzerte und andere Highlights.


Für das Fischermanns Orchestra sind unsere Street Sessions, die wir in jeder Stadt die wir besuchen durchführen, immer sehr wichtig. Wie schon in St. Petersburg ist eine Band die auf einem Platz in Bogotá spielt etwas aussergewöhnliches. Wir spielten am 1. August ein Konzert im Parque Lourdes, Chapinero. Der Platz ist recht belebt, es gibt verschiedene Marktstände die vor allem Kleider und Souvenirs verkaufen und, für uns ungewohnt, eine Handvoll Schuhputzer, die für 3000 Pesos (umgerechnet ca. 1.50 CHF) Schuhe putzen. Einige Bandmitglieder nutzen auch gleich die Gelegenheit, ihre Schuhe auf Hochglanz putzen zu lassen. Wir spielten um 19.00 während gut einer Stunde und noch bevor wir den ersten Ton gespielt hatten, versammelte sich ein grosses Publikum um uns herum. Nach dem Konzert, das auch sehr gute Werbung für unsere beiden Konzerte am Freitag und am Samstag war, erkundigten sich die Zuhörer sehr interessiert nach unserer Band und unserer Musik. Diesen Kontakt mit den Einheimischen schätzen wir in jedem Land das wir besuchen sehr. Nach dem Konzert stand noch eine Session im Radiostudio UN Radio 98.5 FM für die Sendung „Sonidos Nomadas“ an, zu welcher aus Platzgründen jedoch nur 5 Musiker gingen. Im Vorfeld war uns gesagt worden, wir sollen ein Stück vorbereiten. Nach einem strengen Tag erschraken die fünf Fischermannen und –frauen jedoch, als sie fünf Stücke aufnehmen mussten, und dazu noch ausführliche Interviews geben sollten. So dauerte es beinahe drei Stunden, bis die Sendung im Kasten war.



Streetsession in Bogotá


Sebas und Reto beim Radiointerview

Nachdem sich Sebas am Freitag mit der Dirigentin der Banda Sinfonica der Universität Javeriana getroffen hatte, haben wir uns gleich am Samstag Nachmittag zu einer Probe mit ihnen getroffen um die beiden Stücke „Islands“ von Phillip Z’Rotz und „Joricamba“ von Juan Sebastian Rozo zu proben. Die Banda Sinfonica ist ein in Kolumbien weit verbreitetes Format von Musikgruppen, welche einerseits mit verschiedenen Blasinstrumenten, andererseits der musikalischen Tradition von Südamerika entsprechend mit einer vielfältigen Percussion- und Rhythm Section ausgestattet ist. Mit dieser Band werden wir in der dritten Woche unserer Tournee ein Konzert spielen, aber auch einen Tag im Studio verbringen und die Stücke unserer beiden Komponisten aufnehmen.

Am Abend spielten wir im Programm des Nachtclubs „LatinoPower“ in Bogotá. Der Club feierte an diesem Wochenende seinen Geburtstag und wir erwarteten ein grosses und tanzfreudiges Publikum. Nach einem langem Soundcheck mit einem sehr guten Mischer spielten wir eines unserer längsten Konzerte bisher. Während knapp 2.5 Stunden spielten wir für ein sehr begeisterungsfreudiges Publikum. Vielen Musikern der Band kam jedoch das Konzert viel weniger lang vor, was für ein eine gute Energie innerhalb der Band und für ein gelungenes Konzert spricht. Als wir um ca. 3.00 morgens unser Equipment im Bus verstaut hatten, stellten wir mit Erstaunen fest, dass hier die Clubs früher schliessen, als in der Schweiz und die Party schon zu ende war.


Das Bühnenbild mit Fischermanns-Fahne im Club Latino Power in Bogotá

Am Samstag stand das Konzert im „MatikMatik“ an. Der Gegensatz zum Club von Freitag war sehr gross, im „MatikMatik“ trifft sich nämlich die Improszene von Bogotá. So planten wir in unserem Set auch mehrere Conductings ein. In diesem Club spielen auch weltweit bekannte Bands und Musiker und wir waren sehr gespannt, wie unsere Musik beim Publikum ankommen würde. Von Jazzclubs aus der Schweiz wissen wir, das selbst bei den besten Bands oft ein nur spärlicher Zuschaueraufmarsch stattfindet, deshalb waren wir sehr erfreut, dass wir das Konzert vor vollem Haus spielen durften! Von Zuhörern, die unser Konzert auch schon am Freitag besucht hatten, hörten wir, dass unser Konzert noch besser als am Vortag war. Auf jeden Fall verräumten die Zuhörer die Stühle für die zweite Hälfte des Konzertes und sie tanzten ausgelassen zu unserer Musik.

Heute stand der Transfer nach Medellín an. Medellín ist die zweitgrösste Stadt des Landes und wir gelangten per Flugzeug dahin. Die Distanz ist nicht sehr gross, der Flug dauerte nur gut 40 Minuten. Weil jedoch Medellín 1400m tiefer liegt als Bogotá sind wir hier praktisch in einer andern Klimazone. Als erstes ist uns dies in den Temperaturen, aber auch in der Flora der Gegend aufgefallen. Die Pflanzenwelt in Bogotá ähnelt derjenigen im Schweizer Mittelland erstaunlich fest, weil es auf mehr als 2600m liegt. Hier in Medellín wachsen jedoch überall Palmen, riesige Farne und es blühen exotische Blumen. In Medellín wurden wir von Dominique, der Schwester von unserer Malerin Ani Leidner erwartet, die hier schon seit einer Woche unsere Ankunft und unsere Konzerte vorbereitet. Die beiden haben Verwandte hier in Medellín, deshalb werden sie in der kommenden Woche unsere Tour anleiten und koordinieren. Wir wohnen hier in einem Haus ca. 30 Minuten ausserhalb der Stadt, in einer Finca im Grünen. Hier haben wir sehr viel Platz und auch einen Garten wo wir ab morgen unsere täglichen Proben abhalten können. Wir sind sehr gespannt, welche Erlebnisse und Abenteuer Medellín für uns bereithält, morgen Montag geht es gleich los mit einer Conducting Session Probe mit Musikstudenten der UniverstätEAFIT.

3 Kommentare:

  1. Super, ich schaue jeden Tag ob es Neuigkeiten gibt.
    Ich hoffe Ihr habt weitere tolle Erlebnisse und wènsche Euch alles Gute!

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  2. Wundervoll eure Berichte, einfach voll Wunder! Ich bin begeistert! Dem Blogschreiber sei vielmals gedankt! Ich wünsche euch weitere solch unvergessliche Momente und (und wenns dann halt soweit ist) eine problemlose Heimreise!

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  3. Richtig spannend eure reise mitzuverfolgen dank den ausführlichen berichten! wir wünschen euch eine gute weiterfahrt, viele tolle begegnungen und eine gute stimmung!

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