Dienstag, 13. August 2013

¡Adíos Medellín, hola La Calera!


In den vergangenen drei Tagen standen Workshops, die letzten beiden Konzerte in Medellín und die Rückreise nach La Calera auf dem Programm.


Die Woche in Medellín war neben unseren Konzerten geprägt von den Workshops mit Studenten und Jugendlichen die wir gemacht haben.
So sind wir am Freitag Nachmittag nach Marinilla gefahren, um dort zusammen mit ca. 20 Jugendlichen aus der Musikschule dieses Städtchens Musik zu machen. Der Ablauf dieser Workshops ist ungefähr immer derselbe, das Spannende daran ist jedoch, dass die Resultate immer sehr unterschiedlich sind. Da wir gemeinsame Improvisationen mit den Jugendlichen machen – die zwar von einem unserer Conductors geleitet werden, von den Teilnehmern aber trotzdem individuell beeinflusst werden – können die Teilnehmer immer auch ihre eigenen musikalischen Ideen mit einbringen. So gab es teilweise sehr überraschende Momente, wenn zum Beispiel einer der Jugendlichen eine sehr starkes und überzeugendes Motiv einbrachte, das danach von der Gruppe weiterentwickelt werden konnte. Besonders spannend war auch immer, wenn die Teilnehmer im zweiten Teil des Workshops die Gelegenheit hatten, die gelernten Handzeichen selbst anzuwenden und damit die Gruppe anzuleiten. Teilweise fanden sie es sehr schwierig, aber wir erlebten auch, dass jemand sehr natürlich und überzeugend agierte, und sogar während die Musik lief, selbst Zeichen erfand!



Samuel Blatter dirigiert den Workshop in Marinilla

Am Freitagabend spielten wir in Marinilla im Restaurante Esparta. Wir wussten nicht was uns erwartet, als wir das Lokal sahen, waren wir teilweise ein bisschen skeptisch, ob die Leute nicht vor allem zu Essen hierherkommen würden, und wir quasi Hintergrundsmusik spielen sollten. So waren wir positiv überrascht, als das Konzert trotzdem im konzertanten Rahmen stattfand, es reisten sogar Leute aus Medellín an, um uns noch ein zweites Mal hören zu kommen! Die akustischen Bedingungen waren aber eher schwierig, weshalb das Konzert für viele Fischermannen sehr anstrengend war.

Am Samstag hielten wir noch einmal einen Workshop ab, diesmal im Zentrum von Medellín in der Fundación epm. Dies ist eine Stiftung, welche für talentierte Jugendliche aus eher entlegenen Stadtgebieten Musikunterricht ermöglicht. Das Niveau war entsprechend hoch und der Workshop kam bei den Jugendlichen sehr gut an. Am Abend spielten wir im Parque de los Pies Descalzados in Medellín im Rahmen der Festivitäten des  Fiesta de las Flores. Uns wurde gesagt, dass es eine eher grosse Bühne sei, aber das es die grösste Bühne sein würde auf der das Fischermanns Orchester bisher gespielt hat überraschte uns dann doch. Leider spielten wir kurz nach einem äusserst heftigen Wolkenbruch, weshalb der Zuschaueraufmarsch eher verhalten ausfiel. Wir spielten ein gutes Konzert, ganz sicher war es eine Steigerung zum Vortag, auch weil wir äusserst professionelle Betreuung durch die Tontechniker hatten. Die Schwierigkeit auf so grossen Bühnen ist für uns jedoch, dieselbe Energie die wir kreieren können, wenn wir auf der Strasse spielen und Teilweise in direktem physischen Kontakt zum Publikum stehen, auch zu erzeugen, wenn wir weiter weg von den Zuhörern sind.




Vorbereitungen zum letzten Konzert in Medellín

Am Sonntag stand die Rückreise nach La Calera an. Wir putzen morgens das Haus, das wir eine Woche bewohnen durften, danach ging es zum Flughafen in Rionegro. Der Flug dauerte erstaunlich kurze 33 Minuten, trotzdem kamen wir mit all dem drum und dran, das eine Reise mit einer grossen Band mit sich bringt, erst nach 22.00 in La Calera an. Wir wohnen nun bis zum Ende der Tour wieder im Haus der Familie Rozo Perdigon, für uns ist es ein kleines bisschen wie nach Hause zu kommen. 

1 Kommentar:

  1. Tausend Dank für all die hot-linigen News. Sehr hautnah erlebt man eure Begeisterung mit, sogar die ständige spannende Neuanpassung spürt man sozusagen im direkter Tuchfühlung. Ein Riesen-applaus an alle!

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